Niederbreitbach und die Claus-Kapelle

Die Geschichte der Claus-Kapelle zu Niederbreitbach


Ein Beitrag von Peter Mertesacker


Niederbreitbach gehörte im Jahre 857 zu der dem Koblenzer Castorstift abgabenpflichtigen Pfarrei Rengsdorf. Der kurklnische Erzbischof Philipp kaufte 1197 die beiden wiedischen Breitbach, die darauf unter kölnische Oberhoheit kamen. Die beiden Orte standen aber weiterhin unter der geistlichen Oberhoheit des Bistums Trier.

Claus-Kapelle 2

Querschnitt und Längstschnitte aus dem Kapellenum- und -anbau 1911 / 1912

Schnitt 3 Kapelle1

Schnitt 2 Kapelle1

Schnitt 1 Kapelle

Nicht bekannt ist, wer die Kapelle von Niederbreitbach gebaut hat und wann sie errichtet worden ist. Die Entwicklung des Dorfes wurde wesentlich bestimmt durch den Rheindorfer Hof, dem noch 6 Stadelhöfe zugeordnet waren. Dieser Rheindorter Hof war im Jahr 1173 von dem Kölner Kurfrsten Arnold II von Wied errichtet und der neu gegründeten Abtei in Schwarz-Rheindorf übereignet worden, damit die Nonnen auch mit landwirtschaftlichen Gütern versorgt werden konnten. Daher besteht nach Dr. Albert Hardt große Wahrscheinlichkeit, dass die Kapelle von den Benediktinerinnen erbaut worden ist.

Eine Urkunde über das Bestehen der Kapelle liegt erst
aus dem Jahre 1393 vor


Zu dieser Zeit war die Kapelle dem hl. Nikolaus geweiht. Später hat sie den hl. Laurentius als Patron erhalten. Bis 1583 stand nur der heutige Teil des Chores. Er ist im romanischen Stil erbaut und hat rund profilierte Schildbogen und ein rippenloses Kreuzgewölbe. Als nach dem Truchsessischen Krieg die Feinde Kurkölns von Unkel abgedrängt wurden, durchzogen sie auf dem Rückzug brandschatzend das Wiedtal und zerstörten die Kirchen.

Damals erhielt die Niederbreitbacher Kapelle einen bescheidenen Anbau. Der Altar und der Turm wurden barockisiert. Der westliche Teil des Anbaus stammt aus dem Jahr 1912 und wurde 1975 großenteils niedergelegt.

Niederbreitbach war von alters her eine Filiale der Pfarrei Waldbreitbach, die auch den Gottesdienst in der Kapelle versah. Die Aufhebung des Deutschherrenordens war auf die seelsorgliche Betreuung der Filiale Niederbreitbach ohne Einfluss. Von den Pfarramtsgeistlichen wurde weiter an einzelnen Wochentagen Gottesdienst gehalten. Sonntags gingen die Niederbreitbacher nach Waldbreitbach in die Kirche.

Mit Wirkung vom 01.10.1958 errichtete Bischof Matthias Wehr von Trier die Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius Niederbreitbach.

Heute wird die Claus-Kapelle von der Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius als Friedhofskapelle genutzt.

 

 

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